12. Weltsozialforum in Tunis
Unter dem Motto „Recht und Würde“ fand vom 24. bis zum 28. März das 12. Weltsozialforum (WSF) an der Universität El Manar in Tunis statt. Etwa 40.000 Gäste nahmen an den zahlreichen Veranstaltungen und Workshops teil. Schwerpunkte der Debatten waren Themen wie Migrationspolitik, ungerechte Handelsstrukturen, Menschenrechte und der Klimawandel.
Besonders stark diskutiert wurden regionale Fragen – Flüchtlingsprobleme, der Umgang mit autoritären Regierungen und die Frage der politischen Auswirkungen des Arabischen Frühlings. Das Weltsozialforum wurde 2001 als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum ins Leben gerufen und war bereits 2013 in der tunesischen Hauptstadt zu Gast. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung überschattet von dem islamistischen Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis, bei dem mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Organisatoren hatten dennoch entschieden, das Forum wie geplant durchzuführen.
Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen haben Vertreterinnen und Vertreter nach Tunis geschickt, um sich über globale Probleme und Herangehensweisen auszutauschen. Auch aus Deutschland riefen zahlreiche Organisationen wie Attac, Brot für die Welt oder die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur Teilnahme auf. „Das Weltsozialforum stärkt die Vernetzung der sozialen Bewegungen und gibt Menschen Rückhalt, die wegen ihres Einsatzes für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Menschenrechte eingeschüchtert und verfolgt werden“, sagt Francisco Marí, der Brot für die Welt im internationalen Rat des Forums vertritt.
Hugo Braun vom Attac Koordinierungskreis fasste seine Eindrücke so zusammen: „Ich sehe in diesem 12. Weltsozialforum hoffnungsvolle Ansätze, dass sich die sehr unterschiedlichen sozialen Bewegungen schrittweise auf eine gemeinsame Strategie einigen, wie der neoliberale Mainstream in der herrschenden Politik zu überwinden ist“. Zum Abschluss des Weltsozialforums haben in der tunesischen Hauptstadt Tunis zehntausende Globalisierungsgegner demonstriert und die Einhaltung von Menschenrechten gefordert.