Wie der Name des Vereins HIS-Kindgom ausdrückt, geht es uns um Gottes Königreich. Der Leitvers für unser Engagement steht im Matthäus-Evangelium 6,33: "Trachtet zuerst nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen."
Insbesondere im Kontext des NT neigen wir Christen heute dazu, Gerechtigkeit vor allem vertikal in Bezug auf Gott und uns zu sehen. Doch in der Bibel hat Gerechtigkeit immer auch eine horizontale Auswirkung auf die Schöpfung und vor allem auf unsere Mitmenschen um uns herum. In diesem Zusammenhang tritt der Gott der Bibel persönlich als Anwalt der Witwen und Waisen, der Ausländer und Armen auf ("Quartett der Schutzlosen").
Ausgehend von dieser Erkenntnis und dem Auftrag, den Gott uns aufs Herz gelegt hat, treten wir für einen Lebensstil und ein Konsumverhalten ein, das:
Diese Ziele stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern sind vielschichtig vernetzt. Welche Inhalte sich hinter den drei Zielen verbergen, und wie sie in einen biblischen Konsum bzw. einen gottgefälligen Lebensstil münden können, zeigen beispielhaft die folgenden Reiter:
Im weltweiten Netz von Warenströmen kennen wir nicht mehr die Geschichte hinter den Produkten, die wir konsumieren. Welche Materialien und Rohstoffe stecken im Produkt? Wo kommen sie her? Wie sind die Arbeitsbedingungen bei der Produktentstehung?
Um den weltweiten Konsumwahnsinn am Laufen zu halten, tragen Millionen von Menschen v.a. in Asien, Afrika und Lateinamerika unsagbare Lasten und leiden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen.
Vermutlich werden wir keinen von ihnen jemals auf der Erde zu Gesicht bekommen. Und trotzdem arbeiten etliche von ihnen in diesem Moment für uns und für unseren Wohlstand. Sie werden ausgebeutet, ihrer Gesundheit beraubt und um ihre Zukunft betrogen, damit wir uns an modischer Kleidung und günstigen Produkten erfreuen können.
Wie kann ein derartiges Desinteresse an den Nöten unserer Mitmenschen dem Gebot von Jesus Christus entsprechen, uns einander zu dienen und zu lieben?
Es sollte nicht zu Christen passen,
ihr Leben auf Kosten von anderen Menschen zu gestalten!
Unser auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem fordert den Verbrauch von natürlichen Ressourcen und zukünftiger Lebensgrundlagen. Als Folge machen wir unseren Lebensraum täglich ein wenig unbewohnbarer und erhalten dafür Geld. Wir entziehen zukünftigen Generationen ihre Lebensgrundlage und erhalten dafür Geld. Wir zerstören unsere eigene Gesundheit und erhalten dafür Geld.
Wie lange können wir es uns noch leisten, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, das Land, von dem wir leben, zu verbrauchen und durch Rauch, Öl, Chemikalien, Nuklearabfälle und anderen Müll zu vergiften? Was bleibt ist ein Feld der Verwüstung, in dem Hunger und Ausbeutung an der Tagesordnung sind, natürliche Grundlagen schwinden, Arten sterben, die Umwelt irreparabel geschädigt und das Klima bedroht ist.
All das sind keine unschönen Nebenwirkungen eines eigentlich funktionierenden Systems. Nein, sie sind der Motor unseres Systems der Wegwerfgesellschaft. Die Sünde selbst, die Zerstörung der Schöpfung Gottes, schwingt sich zur neuen Ordnungsmacht auf, damit ein Zusammenbruch der Wirtschaft vermieden wird.
Dienst auch du dem paradoxen System Mammons,
dass die Vernichtung als Erhaltung deklariert, das Chaos als Ordnung?
Wie kann es sein, dass auf unserem Planeten trotz unseres Wissens, unserer Technologie, unserer Medizin und unseres Wohlstandes noch immer alle 12 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren verhungert? Obwohl die jährliche Nahrungsmittelproduktion fast das doppelte der Weltbevölkerung ernähren könnte? Der Schweizer Soziologen Jean Ziegler bringt es auf den Punkt: "Ein Kind, das verhungert, stirbt nicht einfach – es wird ermordet."
Das World Food Programm der UN kostet es nur 20 Cent pro Tag, um ein Kind mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, damit es gesund aufwachsen kann. Wir brauchten gerade einmal 460 Mio. € pro Jahr, damit kein Kind in einem Entwicklungsland mehr an Hunger sterben müsste. Rechnen wir noch Kosten für Logistik dazu und verdoppeln die Zahl, wären es insgesamt 920 Mio. € - für die weltweite Staatengemeinschaft ein Witz.
In Deutschland geben wir jedes Jahr 48,8 Mrd. € für unser Militär aus: mickrige 2% des deutschen Wehretats würden genügen, damit kein Kind an den Folgen von Hunger sterben müsste! Oder denken wir an die letzte Finanzkrise: Am 12. Oktober 2008 verkündete Angela Merkel stolz, dass soeben 1,7 Billionen € für die Rettung der Banken mobilisiert wurden. 1.700 Milliarden! Was sind im Vergleich dazu 460 bzw. 920 Millionen €.
Wie lange wollen wir bei diesem größten Massenmord aller Zeiten weiter tatenlos zusehen?
Aus unserer Sicht beinhaltet ein im christlichen Sinne nachhaltiger und verantwortungsvoller bzw. biblischer und gottgefälliger Konsum die folgenden Aspekte: